Diesen Kater hat Wilfried letzte Woche an seinem Futterplatz gefunden. Vor einigen Wochen war er schon einmal da und war dann aber wieder verschwunden. Und jetzt denken sich viele bestimmt: „ach Gott wie süß“ und dass wahrscheinlich genau wegen seinen „süßen“ Ohren. Aber was diese Ohren für ihn und sein weiteres Leben bedeuten weiß oft keiner. Diese „Kippohrkatzen“ sind mittlerweile total in Mode gekommen! Die meisten Menschen finden Katzen mit diesen Ohren einfach nur putzig. Ja, sie verkörpern genau das Kindchenschema mit ihren kleinen Ohren, den großen Augen und dem runden Gesicht und genau wie auch Möpse finden wir Menschen das goldig!
Nun muss man sich aber fragen, warum diese Katzen solche gefalteten Ohren haben. Die meisten von uns stellen sich diese Frage nicht und fallen dann, wenn sie mit diesen Tieren zum Tierarzt gehen und
aufgeklärt werden aus allen Wolken.
Katzen mit so genannten Kippohren leiden unter einem Gendefekt namens OCD (Osteochondrodysplasie). Diese vererbliche Erkrankung führt dazu, dass der Ohrknorpel nicht richtig ausgebildet wird. Die
gefalteten Ohren führen nicht nur dazu dass die Ohren schlechter belüftet werden sondern auch dazu, dass die Katzen schlechter hören können und in ihrer Kommunikation mit anderen Katzen eingeschränkt
sind. Genau wie Hunde mit kupierten Ohren fehlt ihnen die Möglichkeit mit ihren Ohren zu kommunizieren.
Doch das weitaus schlimmere Problem besteht darin, dass sich dieser Knorpelgendefekt nicht nur auf die Ohrknorpel beschränkt, sondern an allen Knorpeln und somit allen Gelenken im gesamten Körper vorkommt. Das führt dazu, dass fast alle Katzen mit dieser Erkrankung früher oder später schwerwiegende Probleme im Bewegungsapparat erleiden. Oft sind Gliedmaßen schon im frühen Alter so deformiert, dass diese Katzen Schmerzen beim laufen haben. Leider kann man dagegen nichts machen, so dass man ihnen lediglich mit Schmerzmittel helfen kann und wenn diese nicht mehr helfen an eine Euthanasie gedacht werden muss. Denn was ist schon ein Leben unter ständigen Schmerzen für eine Katze die normalerweise sehr bewegungsfreudig ist, springen, rennen und spielen zu ihren Lieblingsbeschäftigungen gehört.
Wie diese Deformationen aussehen, könnt ihr auf den folgenden Röntgenbildern sehen. Und schon der alleinige Anblick davon löst ein Schmerzempfinden aus.
Und nun zurück zu unserem Fundkater. Dieser wurde nun unkastriert auf der Straße gefunden und vermehrt sich immer weiter. Die Erkrankung OCD wird autosomal-dominant vererbt, was bedeutet, dass die Vererbung eines defekten Allels von einem Elternteil ausreicht, um die Krankheit auszulösen.
Katzen die in einem Haushalt leben in dem auf sie geachtet wird bekommen immerhin die medizinische Unterstützung die sie in den aller meisten Fällen irgendwann benötigen. Oft kommen Besitzer in
die Tieratztoraxis und berichten dass ihre Katze nicht mehr auf den Katzenbaum springen möchte oder keine Treppen mehr steigen möchte. Die Straßentiere aber haben diesen „Luxus“ nicht und müssen
alleine klar kommen. In diesem Fall mit einem Problem das 100 Prozent von uns Menschen gemacht ist.
Um so besser, dass der kleine Mann heute kastriert wurde und keine weiteren Nachkommen mit einem Gendefekt in die Welt setzt.
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und und und …
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